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BRIGITTE HOFHERR

Mich zu fragen, warum ich male, ist wie den Vogel zu fragen, warum er singt.

– Brigitte Hofherr

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VERFÜGBARE WERKE 

Die Darstellung von Stillleben hat in der Kunstgeschichte eine lange Tradition. Spätestens im Barock entwickelte sich das Abbilden regloser Gegenstände, von Früchten bis zu Jagdtrophäen, zu einer eigenständigen Gattung.

Die Heidelberger Botanikmalerin Brigitte Hofherr transportiert das tradierte Bildmotiv ins 21. Jahrhundert. In 6 bis 8 Farbschichten aus verdünnter Ölfarbe setzt sie die Früchte so in Szene, dass man als Betrachter am liebsten davon kosten möchte. Die Äpfel, die sie auf diese Weise portraitiert sind alles vom Aussterben bedrohte, heimische Apfelsorten.  Hofherr, die in ihrem Werk auch andere Pflanzen, Früchte, Samen aufgreift, wurde durch einen Besuch in New York auf das Verschwinden historischer Apfelsorten aufmerksam. Seitdem setzt sie sich in ihrem Werk intensiv mit diesem Thema auseinander und ist zu einer wahren Expertin geworden. Bereits 80 Apfelsorten wurden von der Künstlerin festgehalten. 

Durch das Aufgreifen des Themas und seine künstlerische Verarbeitung regt Hofherr zum Nachdenken über Achtsamkeit vor der Natur und Schutz von Artenvielfalt an. Gleichzeitig hält sie die einzelnen Apfelsorten mit ihrem ganz eigenen, individuellen Charakter und ihrer Schönheit fest. Sie arbeitet ihre individuellen Merkmale heraus und setzt diese in Szene, präsentiert den einzelnen Apfel sozusagen von seiner “Schokoladenseite”. Auch das Zusammenspiel der Äpfel untereinander, ihre Konstellation und Komposition, aber auch das Arrangement mit möglichem Blattwerk und Ästen sind interessant zu beobachten. So kann man sich fragen, ob man Hofherrs Bilder wirklich als Stillleben bezeichnen möchte, denn auf der Leinwand wirken die rot-geflammten Früchte alles andere als “still”. 

Hofherrs Äpfel lassen über Schönheit, Vergänglichkeit und Genuss nachdenken. Das barocke Vanitas-Thema erhält so eine ganz neue, zeitgenössische Bedeutung. 

Besonders zur Geltung kommen die Apfelbilder  an einer weißen Wand, da so das Weiß der Leinwand fortgesetzt wird. Die Äste samt Blattwerk ziehen sich ins Unendliche unserer Vorstellungskraft. Der Apfelbaum blüht in unserer Fantasie weiter. Möglicherweise wächst er sogar zu einem Garten.  

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