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LARS ZECH

Ich gehe mit einem klaren Plan an die Arbeit - allein schon aus Ehrerbietung dem Holz gegenüber.
Schließlich hat es nicht selten 200 Jahre gedauert, bis es gewachsen ist.
– Lars Zech

WERKE 

DYNAMIK, ÄSTHETIK, MATERIALSPEZIFITÄT

Lars Zechs Werkstatt liegt in einem Wäldchen in Althengstett, einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald, er teilt sie sich mit zwei Ziegen. Seine Werke selbst finden sich bei Prominenten wie Karl Lagerfeld oder Giorgio Armani, oder der Königin von Jordanien und werden in zahlreichen renommierten Galerien in Europa und weltweit gezeigt.  Dieses Spannungsfeld ist vielleicht selbst schon sinnbildhaft für seine Arbeiten als solche, die in unvergleichlicher Ästhetik das Spiel zwischen Filigranität und rohem Holz in einer "unbewegten Bewegung" zum Ausdruck bringen.  Zum Beispiel, wenn eine seiner Skulpturen so knapp am Schwerpunkt konzipiert ist, dass sie sich erst in ihrer Erhabenheit aufrichtet, wenn das Holz trocknet und das Restgewicht der Feuchtigkeit verdunstet.

Bei seiner Arbeit mit der Kettensäge ist dabei Konsequenz ebenso wichtig wie ein Plan und Intuition, man muss wissen, was man tut und nicht hadern, sagt der Bildhauer selbst. Mit dieser Haltung erschafft Lars Zech zarte und dabei dynamische Objekte zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit mit einer Kettensäge aus riesigen, groben Baumstämmen. Seine Arbeiten bestehen aus einem Stück, jeder Schnitt mit der Säge hat Folgen. Dabei nimmt Lars Zech seine eigenen Eingriffe wie auch das Holz selbst wie sie sind, er arbeitet damit, lässt es arbeiten – wie im Leben.
Das Holz für seine Arbeiten findet Lars in der Region, verbunden mit dem Ort seiner Arbeit. Er selbst sagt, dass es ihn immer wieder fasziniert und auch berührt, wenn die Skulpturen dann den Kontext wechseln, an völlig neuen Orten in ganz anderer Weise erstrahlen.

Holz ist ein extrem emotionaler und bedeutungsaufgeladener Werkstoff. Es evoziert Naturverbundenheit, Wärme und Heimat. Seine erhebliche Rolle in der Menschheitsgeschichte (Holz wurde bereits 20.000 v. Chr. zu Bauzwecken genutzt) verleiht ihm außerdem eine ursprüngliche, fast schon archaische Dimension. Diese geht trotz der Bearbeitung mit der Kettensäge in nicht verloren, denn behutsam schafft der Künstler in seinem Atelier im Nordschwarzwald (Althengstett) die von ihm erwählten Hölzer aus „dem Stamm heraus“. 

 

Die Objekte von Lars Zech entstehen wie er selbst sagt durch seine Gedanken, durch ihn und aus ihm. Sie gehen wieder und wieder durch seine Hände, mit viel Geduld und Anspruch zur Perfektion. Und sie verlassen seine Werkstatt erst, wenn sie vollendet sind. Sie haben eine Seele.

 

Seine “Moving portraits” erinnern an Menschen. Mal wird in ihnen ein Familienmitglied erkannt, mal ein guter Freund oder Bekannter - Personen, die dem Künstler selbst, völlig unbekannt sind. Und doch, weiß er es geschickt und einfühlsam, den „menschlichen Aspekt“ in seine Holzskulpturen mit einzuarbeiten. Dass uns die „moving portraits“ an Bildnisse von Menschen denken lassen, ist nicht zuletzt ihrer Form geschuldet: Dynamisch wachsen die Skulpturen von ihrer breiteren Basis aus in die Höhe, wo sich das Holz schließlich in zahlreiche Lamellen auffächert. In ihrer gewundenen Form klingen die „moving portraits“ an die S-Kurvaturen gotischer Skulpturen oder die manieristische Figura serpentinata an.

Alle Arbeiten von Lars Zech sind ausschließlich aus heimischen Hölzern, wie Ahorn oder Walnuss. Das Holz solle viel Laub und Äste tragen, es solle stabil und zäh sein, denn nur so kann es dem Bearbeitungsprozess mit Band- und Kettensäge standhalten. Die ausgearbeitete Skulptur wird weder mit Lack oder Farbe konserviert, vielmehr soll die raue, fäserige Oberfläche erhalten bleiben. Das Holz soll atmen, leben können. Es darf sich je nach Standort und Luftfeuchtigkeit verändern, wachsen, sich wieder zusammenziehen. So offenbart die einzelne Skulptur immer wieder neue Charakterzüge. Sie steht nicht nur im Dialog zum Betrachter, sondern auch zu Licht, Raum und Zeit.

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LARS ZECH

2023 präsentieren wir neue Werke von Lars Zech auf der art Karlsruhe in Halle 1.

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