LEA JADE
„Jazz ist blau, Techno ist meistens blau oder grün und die Klassik ist oft eher weiß-rot.“
– Lea Jade
VERFÜGBARE WERKE
Lea Jade ist Malerin, Musikerin, Komponistin und insbesondere Synästhetin. Synästhesie (von gr. syn - zusammen und aisthesis – Empfindung) bezeichnet die Kopplung von zwei Sinneswahrnehmungen, die normalerweise getrennt voneinander stattfinden: Töne schmecken, Farben hören, Zahlen räumlich wahrnehmen - welche Sinnesebenen miteinander verknüpft werden, ist sehr individuell.
Bei Lea Jade ist es die Kopplung von Klängen und Farben. Sie nimmt diese beiden Sinne gleichzeitig wahr. Die Klang-Bilder die daraus entstehen überträgt sie in bis zu 30 Schichten auf die Leinwand. Dabei steht eine Schicht für einen bestimmten Aspekt in dem Musikstück, so zum Beispiel die Tonalität Dur oder Moll, die Länge einer Sequenz oder die Klangfarbe.
Schicht für Schicht entsteht so aus den Einzelteilen eines Stücks eine bildliche Einheit. Während des Malprozesses sieht Lea Jade beim Hören der Klänge ständig neue Farbvisionen, die erst in der zeitlichen Abfolge ein vollkommenes Bild ergeben.
Nach Beendigung steht der Betrachter meist vor großformatigen Bildern. Und tatsächlich: Wie in einem Musikstück kann man sich in der Gesamtkomposition verlieren und die einzelnen Aspekte aus denen das Stück gestrickt ist ausblenden. Lea Jades Werke wirken als einheitliches Ganzes, trotzdem sind die einzelnen Farb- und Formschichten, das Bauchig-Konvexe, nicht zu übersehen. Einzelne Schichten stechen ins Auge, während andere ergründet werden müssen.
So ist der Betrachter gehalten, nicht nur die Oberfläche zu betrachten, sondern analytisch gleichsam in die Tiefen der Farbschichtungen und Klangeindrücke einzudringen. Dennoch: Zwar ist es für den Betrachter interessant, aber unerheblich, ob der grüne Strich oben rechts nun für ein A-Moll oder einen hohen Klarinettenton steht. Wir können nicht jeden Klangaspekt in Lea Jades synästhetischen Malerei nachvollziehen, durch das Hören des abgebildeten Stückes – Lea Jade legt ihren Bildern oft MP3-Player mit der entsprechenden Musik bei – wird uns dennoch der Zugang zu einer neuronal-magischen Welt ermöglicht. Es ist eine wahrhaftige Freude sich vorzustellen, dass Musik so aussehen kann, wie Lea Jade sie abbildet.
Lea Jade (geb. 1982) im Deggenhausertal nahe des Bodensees aufgewachsen, studierte an der LMU München Musikwissenschaft, Mathematik und Kunst. Sie lebt auch heute noch in München und verzaubert neben ihrer synästhetischen Malerei mit eigenen musikalischen Kompositionen. Neben bekannten Stücken überträgt Lea Jade auch diese auf die Leinwand.