VERENA LANDAU
„Das Politische in der Kunst beginnt für mich mit dem Hinterfragen der Verwertungszusammenhänge, in die sich Kunst begibt“
– Verena Landau
VERFÜGBARE WERKE
Verena Landau ist eine deutsche Malerin. Aktuell arbeitet und lebt sie als freischaffende Künstlerin in Leipzig. Nach ihrer Buchbinderlehrer zog sie 1989 nach Florenz, wo sie eine amerikanische Schule für historische Maltechniken besuchte. Anschließend studierte sie Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, unter anderem bei Arno Rink und Neo Rauch. Sie gilt als international gefragte künstlerische Leiterin von interkulturellen Austauschprojekten in Frankreich, Litauen und Israel. Ihre Werke sind ebenfalls weltweit angesehen und wurden bereits in Polen, Rumänien oder New York ausgestellt. Neben ihren zahlreichen Ausstellungen und Projekten ist sie als Mitarbeiterin am Institut für Kunstpädagogik der Universität Leipzig tätig.
Wir leben in einer für die Politik schwierigen aber zugleich entscheidenden Zeit. Sorgen werden geschickt zu Ängsten geschürt, die zwar die politische Debatte aufleben lassen, doch eine Spaltung der Gesellschaft unwahrscheinlich erscheinen lassen. Die Kunst wird häufig zum Vermittlungsinstrument zwischen unserer neoliberalen Zivilgesellschaft und uns selbst. Sie versucht auf die aktuellen Themen und Probleme aufmerksam zu machen und zu appellieren. Mit dieser Haltung und dem kritischen Blick entgegnet Verena Landau, die unter anderem mit dem Dachverband der Kritischen Aktionär:innen zusammen arbeitet, mit gesellschaftlichen Fragen auf. Oft spürt man in ihren Bildern keine besondere Relation. Im Gegenteil hier ist progressive Reflektion gemeint: Warum fühlen wir uns abwesend? Man wird mit den Begriffen Einsamkeit, Zugehörigkeit, Identität und Entfremdung konfrontiert. Ihre zufällig gewählten Orte ähneln einer Schnappschussartigen Abbildung. Von Konzernen bis zu Museen, von urbaner Architektur bis zu botanischen Gärten, der/die Beobachter*in soll sich durch die Abbildung dieser Orte dem Gefühl der eigenartigen Wahrnehmung ohne Sinn hingeben. Wir entscheiden uns für ein seltsames oder diskretes Gefühl ohne Kanon, um uns letztlich der Verantwortung zu entziehen. Wieso? Darauf gibt es keine konkrete Antwort, eins ist aber sicher: Wir begreifen, dass unsere Angst viel größer ist, viel abstrakter, viel gewaltiger als vermutet. So groß, dass die Herrschaftsgewalt uns schlicht und einfach keinen Kontrollverlust gewährleistet. Dieser Dauerzustand, ständig funktional zu sein, lässt uns den Blick für das Schöne nehmen.