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Prince House Gallery

Kissel Kinetik - Verbund zwischen Kunst und Mechanik

Hans-Michael Kissels kinetische Objekte sind, oft großformatig, Teil der Natur und Teil des öffentlichen Raumes. In Galerien findet man sie sonst selten bis nie. Seine filigranen und eleganten Skulpturen gestalten unseren Blick und unsere Wahrnehmung durch Form und Bewegung, sie laden uns ein, im Erleben innezuhalten, der Bewegung mit allen Sinnen zu folgen und so auch ihre Umgebung dann mit anderen Augen zu sehen. Ihre meditative Wirkung entfaltet sich durch die Begleitung musikalischer Klänge.

Hans-Michael Kissel wurde 1942 in Worms geboren. Nach einer Ausbildung in Metallgestaltung, Silberschmieden und Holzverarbeitung besuchte er die Zeichenakademie Hanau, die ihm einen Weg zwischen Kunst und Handwerk offenbarte. In der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd absolvierte er eine Ausbildung in Design und Bildhauerei, was ihm eine intensive Beschäftigung mit Formen und Gestalten ermöglichte. Darüber hinaus studierte er in skandinavischen Ateliers die nordische Architektur und Design.

Seit 1970 ist Hans-Michael Kissel selbstständig. Heute lebt und arbeitet er in Ladenburg.

Seine kinetischen Werke bilden eine Symbiose zwischen

physikalischen Gegebenheiten und einem Anspruch auf Ästhetik. Sie verharren nicht vermeintlich starr und leblos, sondern erschaffen durch die Interaktion mit dem Betrachter oder den Gesetzten der Mechanik ein immer neues und sich leicht veränderndes ästhetisch und künstlerisches Schauspiel. Die inhärente Dynamik der Objekte spielt eine wichtige Funktion im Wahrnehmen von Kissels Kunst; sie wirkt frei und leicht, losgelöst von vermeintlichen Zwängen oder physikalischen Gegebenheiten. In seinen Arbeiten vereinen sich eine künstlerische Vision mit technischem Wissen und Können.

"Fliegen ist die Sehnsucht des Menschen schon von Anfang an" - Hans-Michael Kissel

Der Traum vom Fliegen – wir haben ihn wohl alle schon einmal geträumt. Ob als Kind oder im Erwachsenenalter, in Tagträumereien oder bei Nacht: Die tiefe Sehnsucht, die uns Menschen vielleicht schon seit Anbeginn begleitet, wandelt Hans-Michael Kissel in Bewegung um.

Besonders ist der partizipative Ansatz, die Kissels Kunst vom Betrachter fordert: Der Betrachter versetzt die Objekte ins Schwingen, nimmt also Anteil an der Bewegung des Objektes uns so am Kunstgeschehen selbst.


Bildinspiration

"Das Lächeln der Mona Lisa"

Wohl jeder kennt das weltberühmte Gemälde da Vincis, welches seit 1797 offizieller Bestandteil des Pariser Musée du Louvre wurde. Es handelt sich um die Mona Lisa. Ein Portrait, das jährlich Millionen von Besuchern in seinen Bann zieht. Ganz ähnlich gestaltet es sich mit den kinetischen Objekten von Hans-Michael Kissel. Innovation, Leichtigkeit, Kreativität und Ingenieurswissen vereinigen sich in den sich beweglichen Skulpturen, ebenso wie in Leonardo da Vincis Mona Lisa. Hans-Michael Kissels Objekt "Das Lächeln der Mona Lisa“ könnte man als Hommage an den Renaissancekünstler da Vinci betrachten. Geheimnisvoll und filigran bewegt sich das kinetische Objekt. Die Bewegung scheint zufällig zu sein, aber Kissel vereint in seiner Kunst technisches Wissen, Wissen um das verwendete

Material und seine Verarbeitung und Verbindung mit einem ästhetischem Anspruch.

Wie Leonardo da Vinci, der ebenfalls ein Mann der Wissenschaft war, legt auch Kissels Werdegang dar, dass sich der Künstler ausgiebig mit den Gesetzten der Physik und der Mechanik auseinandergesetzt hat. Was durch seine Hände geht bekommt eine Schwerelosigkeit und Leichtigkeit, die wir sonst nur von autonomen Subjekten kennen. Jedoch folgen seine, in ihren anmutigen Bewegungen so selbstbestimmt wirkenden kinetischen Objekte, allein den Gesetzen der Mechanik. Unsichtbare, allerdings höchst wirkungsvolle Kräfte wie die Erdanziehung, die Fliehkraft oder die Trägheit der Masse sind wichtige und handelnde Größen, die durch die Objekte wahrnehmbar werden. So könnte man Kissels kinetische Kunst als die Sichtbarmachung von Naturgesetzen beschreiben. Die Bewegungsabläufe sind das, was in den Bereich der Kunst kommt.


Kompositorisch ist "Das Lächeln der Mona Lisa“ spannend und vielschichtig, ähnlich wie das Original im Louvre. Das Objekt, mit seinen fünf Blattförmigen Elementen, von denen vier beweglich sind, spielt mit eben diesen physikalischen Größen. Dabei wirkt es leicht und verspielt, fast träumerisch. Eine meditative Wirkung ist allen kinetischen Objekten von Hans-Michael Kissel nicht abzusprechen. Die Blätterförmigen Stangen drehen sich, wenn in Bewegung, um verschiedene Anker- und Schwerpunkt um das Gestell. Egal ob in einer ruhenden Position oder in Bewegung, „Das Lächeln der Mona Lisa“ besticht mit seiner Mehransichtigkeit.

Träume eingebrannt ins Metall, erfahren durch schwingende, pendelnde oder auch ruhende Bewegungen Entfaltung. Dabei legt der Künstler in allen Entstehungsschritten selbst Hand an.

Die kinetischen Objekte stechen im ersten Moment zwar aus ihrer Umgebung heraus, passen sich aber schnell ihrer Umwelt an. Trotz ihrer utopischen Form stellen sie keine Fremdkörper da. Vielmehr lassen uns ihre Bewegungsabläufe Raum und Zeit auf eine andere Weise wahrnehmen. Die größten seiner kinetischen Skulpturen beanspruchen viel Raum und das müssen sie, um ihre Wirkung vollends zu entfalten. Daher finden sie sich von Frankfurt bis Sydney vor allem im öffentlichen Bereich.


Die Technik, die hinter den schwerelosen Bewegungsabläufen seiner kinetischen Kunstwerke steht, hat sich der Künstler patentieren lassen.


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