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ÖFFNUNGSZEITEN:

Di und Do 11 - 18 Uhr sowie jeden 2. Samstag 

Und jederzeit nach Voranmeldung

BERGE //

PETER MATHIS

LARS ZECH

BIS 29. FEB 2024

ÜBER DIE AUSTELLUNG

Zarte Grautöne, schroffe Felsformationen, weiche Schneefelder, kalte Eisgebilde und unklare Wetterphänomene vermischen sich. In den Bildwelten Peter Mathis steht nicht der einzelne Berg als Bildheld im Vordergrund, vielmehr versinkt er oft in seiner Umgebung. Denn Peter Mathis geht es um etwas ganz anderes, wenn er den richtigen Augenblick sucht. Seine schwarz-weiß-Aufnahmen tragen eine klare Handschrift und sind durchweg gekennzeichnet von einem besonderem Gespür für die Wetter- und Naturscheinungen der Bergwelten.

In den Hochgebirgen der Welt ist der Fotograf Peter Mathis seit mehr als vier Jahrzehnten unterwegs. Mit seiner Mittelformatkamera hat er ungewöhnliche Naturschauspiele eingefangen und in seinen Bildern den Zauber einer uns fernen Welt ins Tal getragen. Die Prince House Gallery präsentiert in diesem Jahr unter dem Titel "Berge" die neuesten Meisterwerke aus Peter Mathis' beeindruckendem Schaffen zusammen mit den Skulpturen des Bildhauers Lars Zech. Von den schroffen Felsen der schottischen Küste bis zu den einsamen Giganten der Färöer, von den eisigen Linienspielen der Alpen bis zu den waghalsigen Bewohnern dieser schwindelerregenden Höhen, den Alpensteinböcken – Mathis' Bergimpressionen entführen Euch auf eine Reise durch die faszinierende Vielfalt der Berglandschaften. 

Eine besondere Beziehung gehen in diesem Jahr auch wieder die feinen "Moving Portraits" Lars Zechs' mit den Bildwelten Peter Mathis' ein. Natur ist auch bei Lars Zech nicht nur der Ausgangspunkt seiner Arbeitsweise, sondern das zentrale Moment seiner bewegten Figuren und anlässlich der Ausstellung präsentiert er passend zum Thema "Berge" eine neue Formkreation, welche die Stimmung der Berge mit aufnimmt.

Seid gerne Teil dieses winterlichen Kunstereignisses und lasst Euch von der Schönheit und Kraft der Berge verzaubern. Zur Eröffnung der Ausstellung präsentieren wir außerdem Peter Mathis' dritten Bildband im renommierten Prestel Verlag. Ein Muss für Kunstliebhaber und Naturliebhaber gleichermaßen.

PETER MATHIS

Ob das Gestein eines Berges, die Blätter eines Baumes, der Baum als Ganzes oder eine Schneeflocke: Wo auch immer wir in die Natur schauen, liegen ihr eigene Strukturen, Symmetrien, geometrische Formen und Ordnungsprinzipien zu Grunde. Für unser Auge sind diese Ordnungsprinzipien harmonisch und so lassen sich Künstlerinnen und Künstler schon seit Jahrtausenden von der Ordnung der Natur inspirieren. 
Diese Ursprünglichkeit und Natürlichkeit ziehen sich durch das Gesamtwerk von Peter Mathis. Er vermeidet „Effekthascherei“. Jede computergenerierte Erzeugung künstlicher Lichtstimmungen, jede Bildbearbeitung, die physikalisch nicht nachvollziehbar ist, lehnt der Künstler ab. Sein Interesse gilt der „wahren“ Natur, also der, die wir tatsächlich erleben können.
Die Arbeiten von Peter Mathis sind durch ihre Authentizität ausgezeichnet. Eine Aufnahme ist für den Fotografen nicht einfach die Reproduktion eines Motivs, sondern wird mit der Kamera vor Ort mit den lokal vorherrschenden Licht- und Wetterverhältnissen erarbeitet. Oftmals nimmt der Fotograf weite Wege auf sich, um ein Motiv unter perfekten Wetterverhältnissen und Lichtbedingungen einzufangen. Dabei steht „perfekt“ oft analog zu „turbulent“. So hat sich Mathis für die perfekte Aufnahme bereits in gefährliche, gar lebensbedrohende Situationen gebracht.  
Gelohnt haben sich diese Strapazen jedoch immer, denn Peter Mathis‘ Mut sowie seine überragenden Kenntnisse der Bergwelt ermöglichen dem Künstler bekannte Motive aus einer bisher ungekannten Perspektive auf besondere Weise festzuhalten. Mathis weiß es, die Flüchtigkeit des entscheidenden Augenblicks zu erkennen und festzuhalten, gekonnt ausgewählte Ausschnitte lenken unsere Wahrnehmung auf die Erhabenheit der Natur, die Ordnungsprinzipien der Welt. Fragmente, Formen und Strukturen, das Fraktale – Mathis‘ Blick für Details ist bemerkenswert. Ein zugefrorener See wird bei ihm zu einem abstrakten Naturkunstwerk, ein Wüstenausschnitt gleicht einer Schneelandschaft. Starke Kontraste und eine ausgewogene Verteilung in der Gewichtung, feine Abstufungen und harmonisches Grau von hell bis dunkel: Mathis lotet die Grenzen zwischen Natur und Kunst immer wieder aus. Durch Überzeichnung und Perspektive ermöglicht Mathis den Blick in eine nahezu unwirklich erscheinende Natur.

 

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LARS ZECH

Lars Zechs Werkstatt liegt in einem Wäldchen in Althengstett, einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald, er teilt sie sich mit zwei Ziegen. Seine Werke selbst finden sich bei Prominenten wie Karl Lagerfeld oder Giorgio Armani, oder der Königin von Jordanien und werden in zahlreichen renommierten Galerien in Europa und weltweit gezeigt.  Dieses Spannungsfeld ist vielleicht selbst schon sinnbildhaft für seine Arbeiten als solche, die in unvergleichlicher Ästhetik das Spiel zwischen Filigranität und rohem Holz in einer "unbewegten Bewegung" zum Ausdruck bringen. Zum Beispiel, wenn eine seiner Skulpturen so knapp am Schwerpunkt konzipiert ist, dass sie sich erst in ihrer Erhabenheit aufrichtet, wenn das Holz trocknet und das Restgewicht der Feuchtigkeit verdunstet.

Bei seiner Arbeit mit der Kettensäge ist dabei Konsequenz ebenso wichtig wie ein Plan und Intuition, man muss wissen, was man tut und nicht hadern, sagt der Bildhauer selbst. Mit dieser Haltung erschafft Lars Zech zarte und dabei dynamische Objekte zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit mit einer Kettensäge aus riesigen, groben Baumstämmen bis er sich in immer feiner werdenden Vorgängen seiner Form nähert. Seine Arbeiten bestehen aus einem Stück, jeder Schnitt mit der Säge hat Folgen. Dabei nimmt Lars Zech seine eigenen Eingriffe wie auch das Holz selbst wie sie sind, er arbeitet damit, lässt es arbeiten – wie im Leben.


Das Holz für seine Arbeiten findet Lars in der Region, verbunden mit dem Ort seiner Arbeit. Er selbst sagt, dass es ihn immer wieder fasziniert und auch berührt, wenn die Skulpturen dann den Kontext wechseln, an völlig neuen Orten in ganz anderer Weise erstrahlen.

 

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Peter Mathis, Isisizer Rosswis, Schweiz, 2008
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