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Aktuelle Ausstellung: Peter Mathis | Lars Zech: SCHNEE
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SCHNEE

Peter Mathis / Lars Zech

22. Oktober bis 6. Januar 2021

»Ich sehe Dinge, die andere womöglich nicht sehen.«  sagt Peter Mathis im Vorwort seines gerade neu erschienenen Buches beim Prestel Verlag.

....und wir möchten sie Ihnen zeigen!

Vom 22. Oktober bis 6. Januar 2021 präsentieren wir Ihnen in unseren neuen Räumen eine große Peter Mathis Ausstellung mit bislang bei uns ungezeigten Werken zum Thema "SCHNEE". Präsentiert werden die Werke gemeinsam mit den wundervollen Holzarbeiten des Bildhauers Lars Zech, der erstmals in der Prince House Gallery zu sehen ist.

 

So verschieden ihre Arbeiten auch sind, Peter Mathis und Lars Zech kann man beide als „Künstler und Schaffer“ bezeichnen, ihnen ist der Plan und das Handwerk wesentlicher und wertvoller Teil ihrer Arbeit als Künstler. Sie schätzen die Natur, haben einen genauen und ganz eigenen Blick darauf und vermögen sie durch ihre Kunst in ein ästhetisches Werk zu verwandeln, das viel mehr ist als nur Abbild der Natur und doch so eng verbunden damit!

Sie dürfen gespannt sein auf dieses wunderbare Zusammenspiel zweier herausragender Künstler!

Auch mit den steigenden Zahlen freuen wir uns, Sie weiterhin im kleinen Rahmen in der Galerie begrüßen zu dürfen. Wir werden unsere Hygienemaßnahmen noch weiter verschärfen und sind bestärkt von der bislang sehr positiven Resonanz auf unsere Formate im kleinsten Personenkreis.
Bitte sprechen Sie uns auch an, wenn Sie sich mit einem Einzeltermin wohler fühlen. Auch das ist natürlich jederzeit möglich!

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PETER MATHIS

Es verwundert nicht, dass der Fotograf Peter Mathis, der sich der Schwarz-Weiß-Fotografie verschrieben hat, den Schnee liebt. Schnee gibt der Landschaft Struktur. Genau wie das richtige Licht, auf das Peter oft stundenlang wartet, frierend und zitternd womöglich, denn es ist Winter. Doch das Warten lohnt sich zumeist, denn Schnee und Licht schaffen Kompositionen, die in keiner anderen Zusammensetzung entstehen könnten.
Peter Mathis macht auch Dinge, die andere nicht machen oder nicht machen können, weil sie die Berge nicht so gut kennen. Weil sie nicht wissen, zu welcher Uhrzeit und bei welchem Wetter man auf einer verschneiten Almwiese am Alpstein in den Appenzeller Alpen stehen muss, um die runden Schneekuppen zu finden, die nur alle paar Jahre nach bestimmten winterlichen Niederschlagsperioden wachsen. Peter Mathis weiß so etwas, weil er die Berge auch als Bergsteiger, Kletterer und Skifahrer kennt und weil er sich Formen genau einprägen und Vorder-, Mittel- und Hintergrund zu einem perfekten Gesamtbild arrangieren kann. Wenn er heute loszieht, sein nächstes Bild vor dem geistigen Auge, dann kommt es ihm darauf an, den richtigen Augenblick festzuhalten. Den einen Moment, in dem die Sonne am richtigen Punkt steht, Wolken wie faserige Schleier an Felsgraten ziehen, Licht und Schatten verschiedene Bildebenen schaffen und der Nebel mit Lichtreflexen Fangen spielt. Im digitalen Zeitalter ist er einer der wenigen Bergfotografen, vielleicht der einzige, der sich ausschließlich der klassischen Schwarz-Weiß-Fotografie widmet. »So wie es ist, ist es richtig«, kommentiert er selbst seine Entwicklung. 
Für den erfahrenen Fotografen aber ist »ein Bild erst dann ein Bild, wenn es auf Papier zu sehen ist.« Und so hat seine Frau Gudrun Fenkart auch die Verantwortung für den Druck der Fotografien übernommen. Gedruckt wird vornehmlich auf Barytpapier. Die Bilder werden in streng limitierten Editionen aufgelegt – Sammlerstücke, die in Galerien ausgestellt und weltweit nachgefragt werden. Auch die Bilderrahmen stammen aus eigener Produktion.
Weil Peter Mathis seit jeher auf Effekthascherei verzichtet, wirken seine Fotografien unmittelbar. Sie berühren den Betrachter, weil sie nicht dem Schein, sondern dem Sein in den Bergen Ausdruck verleihen.
In Peter Mathis’ großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern geht es nur noch vordergründig um den eingefangenen Moment. Dieser erregt die Aufmerksamkeit des Betrachters – und weist dann über sich selbst hinaus auf etwas, das nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch im vergangenen und im Zukünftigen existiert: etwas Einzigartiges und Besonderes, das man die Erhabenheit der Bergwelten nennen könnte. Diese Mischung aus Staunen und Furcht, die sonst nur spürbar ist, wenn man sich selbst den Bergen aussetzt, in Fotografien zu verewigen, das ist die Kunst des Peter Mathis. 
Peters Bilder sind im besten Sinne konservativ, weil sie dem Betrachter zeigen, was zeitlose Schönheit bedeutet. Dass auf seinen Bildern auch Menschen zu sehen sind, weil sie nach seinem Empfinden in die Berge gehören, ist kein Widerspruch. Für ihn ist der Mensch Teil der Natur. Aus dem einstigen Mittelpunkt seines Sehens hat Peter Mathis den Menschen heute an die Peripherie gerückt. Im Zentrum steht nun die Natur: Gipfel, Grate, Wände, Flanken - schneebedeckt. 

Text: nach Tom Dauer im Buch "Schnee"

LARS ZECH

"Ich gehe mit einem klaren Plan an die Arbeit - allein schon aus Ehrerbietung dem Holz gegenüber. Schließlich hat es nicht selten 200 Jahre gedauert, bis es gewachsen ist."

-Lars Zech

 

Dynamik, Ästhetik, Materialspezifität

 

Lars Zechs Werkstatt liegt in einem Wäldchen in Althengstett, einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald, er teilt sie sich mit zwei Ziegen. Seine Werke selbst finden sich bei Prominenten wie Karl Lagerfeld oder Giorgio Armani und werden in zahlreichen renommierten Galerien in Europa gezeigt. 

Bei seiner Arbeit mit der Kettensäge ist Konsequenz ebenso wichtig wie ein Plan, man muss wissen, was man tut und nicht hadern, sagt der Bildhauer selbst. Mit dieser Haltung erschafft Lars Zech zarte und dabei dynamische Objekte zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit mit einer Kettensäge aus riesigen, groben Baumstämmen. Seine Arbeiten bestehen aus einem Stück, jeder Schnitt mit der Säge hat Folgen. Dabei nimmt Lars Zech seine eigenen Eingriffe wie auch das Holz selbst wie sie sind, er arbeitet damit, lässt es arbeiten – wie im Leben.
Das Holz für seine Arbeiten findet Lars in der Region, auch er ist wie Peter Mathis ein „Schätzefinder“, nur eben anderer Art.

„Die Blätter, die sich bei meinen Moving Portraits auffächern säge ich in den Teil des Stammes, an dem die Teilung anfängt. So entsteht eine besondere Spannung und eine beeindruckende Dynamik. Meist beginne ich mit der Kettensäge und gehe dann zu einem Freund, der eine riesige Bandsäge hat. Anschließend arbeite ich mit der Kettensäge und dem Schleifgerät weiter. Ich finde es wichtig, dass Holz als Holz erkennbar ist, deswegen verwende ich keinen Lack und schleife es auch nicht zu glatt. Ich will, dass die raue, echte, faserige Struktur des Holzes erhalten bleibt.“

Die Objekte von Lars Zech entstehen wie er selbst sagt durch seine Gedanken, durch ihn und aus ihm. Sie gehen wieder und wieder durch seine Hände, mit viel Geduld und Anspruch zur Perfektion. Und sie verlassen seine Werkstatt erst, wenn sie vollendet sind. Sie haben eine Seele.

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