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Wir begrüßen Sie in Halle 1 an Stand H1/HS11

Öffnungszeiten der Messe
Do 11 - 20 Uhr (Vernissage)
Fr-Sa 11 - 19 Uhr
So 11 - 18 Uhr

Adresse der Messe

Messeallee 1,
76287 Rheinstetten

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SABINE BECKER

neue Werke

Becker

1958 geboren in Lübeck, seit 1981 am Bodensee
1991 – 95 Pädagogische Hochschule Weingarten, Lehrauftrag 
für Textiles Gestalten
Seit 1991 Malerei
Lebt und arbeitet in Konstanz



Sabine Becker ist eine Künstlerin mit einem ganz besonderen Alleinstellungsmerkmal: In all ihren Arbeiten spielt das Farbpigment Kobaltblau eine zentrale Rolle. Blau ist die einzige Farbe, welche die Künstlerin interessiert und nachdem sie sich eingehend mit allen Blautönen beschäftigt hat, entschied sie sich für dieses Kobaltblau, das sie in ihrem Schaffen nun bereits seit 30 Jahren begleitet. Kobaltblau ist ein sehr spezielles Pigment. Es handelt sich dabei um einen leuchtend warmen Blauton. Die Bilder strahlen dadurch Ruhe aus und entwickeln eine große Sogwirkung auf den Betrachter.

Obwohl Arbeiten, die eine Farbe zum zentralen Bildthema erheben, im ersten Moment abstrakt wirken können, wecken Beckers Werke, Assoziationen mit Gegenständlichem. An was genau sich der Betrachter erinnert fühlt, sei dem Einzelnen überlassen. Es sei nur so viel gesagt: Die wellenartigen Strukturen, die Beckers Werke durchziehen, sind kein Zufall. Die aus Lübeck stammende Künstlerin wohnt und arbeitet heute am Bodensee. Das Zusammentreffen von Wasser und Land hat für sie immer eine zentrale Rolle gespielt. Die beiden Pole bilden in ihren Werken eine Einheit, welche dazu einlädt, in das Bild einzutauchen, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, sich zu besinnen. Eben dies bedeutet für Sabine Becker Freiheit. Die Künstlerin selbst könnte stundenlang der Tiefe ihres Kobaltblaus nachgehen.

Als ein sichtbar kostbares Farbpigment mit einer einzigartigen Strahlkraft, verleiht Kobaltblau Sabine Beckers Werken eine Einmaligkeit, die sie unverkennbar macht. Ihre Arbeiten ziehen alle Blicke auf sich und bleiben im Gedächtnis. Anmerkung: Die Farbigkeit und Leuchtkraft des Kobaltblaus kann weder am Bildschirm noch im Druck realitätsgetreu wiedergegeben werden, da das Kobaltblau außerhalb des RGB- und CMYK-Farbraums liegt.

RALF BRUECK

Werke der Serie "Synthese"

Brueck

2003 Diplom / Kunstakademie Düsseldorf

2002 Meisterstudent Thomas Ruff / Kunstakademie Düsseldorf

1995 Aufnahme Klasse Bernd Becher / Kunstakademie Düsseldorf

1966 Geboren in Düsseldorf

 

Preise und Auszeichnungen

 

2010 Organhaus Stipendium / Sichuan Fine Arts Institute, Chongqing, China

2010 Tapiola Studio Foundation Residency, Espoo, Finnland

2010 Thyll-Duerr-Foundation Residency, Elba, Italien

2009 Transfer Project, Kulturbüro NRW, Wuppertal, Deutschland

2008 Stiftung Kunstfonds e.v. Bonn, Deutschland

2005 Künstleraustauschprogramm, Tampere, Finnland

2004 Villa Romana Stipendium, Florence, Italien

2003 NVV Atelierstipendium, Mönchengladbach, Deutschland

2002 Lovells Kunstpromotions Preis, Deutschland

2001 Leo Breuer-Förderpreis, Rheinisches Landesmuseum Bonn, Bonn, Deutschland

Auf der art Karlsruhe 2023 stellen wir Werke aus Ralf Bruecks Serie Synthese aus. 

Fuchs

MANFRED FUCHS

Neue Werke

Manfred Fuchs ist 1939 in Mannheim geboren. Nach dem Gymnasium studierte er an der Universität Mannheim von 1958 bis 1962 Betriebswirtschaftslehre, wo er 1966 promovierte.

Die Unternehmerlaufbahn schlug Manfred Fuchs 1963 nach dem frühen Tod seines Vaters und Firmengründers ein. Er machte aus FUCHS PETROLUB den größten konzernfreien Schmierstoffhersteller der Welt sowie ein seit 1985 börsennotiertes Familienunternehmen. Manfred Fuchs wechselte 2004 in den Aufsichtsrat über, dem er bis 2017 angehörte.

Neben seinem beruflichen Wirken hat sich Manfred Fuchs seit seiner Schul- und Studienzeit immer mit Malerei und Bildhauerei beschäftigt. Er besuchte vor seinem Studium die Bildhauer-Klasse der Mannheimer Akademie und lernte dort unter Gerd Dehof. Später besuchte er zeitweise die Malschule Rödel in Mannheim.

Die Erlöse aus Manfred Fuchs' Kunstverkäufen kommen immer einem guten, zumeist karitativen Zweck zu Gute. Außerdem tritt er in der Metropolregion Rhein-Neck immer wieder als großer Förderer und Mäzen der Künste in Erscheinung.

Zu einem seiner Herzensprojekten gehört der Skulpturenpark in Heidelberg (Schlierbach), der dieses Jahr seine Sonderausstellung der Künstlerin Alicja Kwade widmet.

SHINJI HIMENO

Neue Werke

Himeno

1966 geboren in Tokushima/ Japan
1989 Übersiedlung nach Berlin
1991–93 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig
1993–97 Meisterschüler bei Arik Brauer, Akademie der Bildenden Künste in Wien

seit 1997 lebt und arbeitet er in Berlin

 


1966 wurde Shinji Himeno in Tokushima, Japan, geboren. 1988 zeigte ihm in Tokio die Frau des japanischen Botschafters aus Bonn in einer deutschen Zeitschrift das Bauernkriegspanorama von Werner Tübke in Bad Frankenhausen. Die Begegnung mit diesem monumentalen Gemälde in altmeisterlicher Manier beeindruckte Shinji Himeno so sehr, dass er beschloss, nach Deutschland zu gehen, um dessen künstlerisches Handwerk zu erlernen. Nach dem Fall der Mauer 1989 siedelte er daher zunächst nach Berlin um. Im Herbst 1991 fuhr Shinji Himeno zu einer Vernissage nach Leipzig, wo er Werner Tübke, Vertreter der sogenannten Leipziger Schule, persönlich begegnete. Er erzählte ihm, dass er mit dem Wunsch nach Deutschland gekommen sei, bei ihm zu studieren. Zu dieser Zeit unterrichtete Werner Tübke allerdings schon selbst nicht mehr an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, empfahl ihm aber auf jeden Fall ein Studium an der bekannten Kunstakademie. So absolvierte Shinji Himeno sein Grundstudium bis 1993 in Leipzig und wechselte für das Hauptstudium an die Akademie der Bildenden Künste Wien. Hier schloss er sein Studium 1997 als Meisterschüler von Arik Brauer ab, einem der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

MARTIN PÖLL

Skulptur und Bildhauerei

Pöll

2021 Vorstandsmitglied, Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden
2020 Mitglied, Künstlerbund BaWü
2018 Meisterschüler an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei
Prof. Harald Klingelhöller
2017 selbständiger Künstler
2016 Erasmussemester Listaháskóli Ísland, Reykjavík bei Ólafur Gíslason
2012/17 Studium an der AdBK Karlsruhe bei Prof. Harald Klingelhöller
2011/13 Holzbildhauermeister
1990 geboren St. Leonhard in Passeier (Italien)

Das Material der Natur als Ursprung der Skulptur

Martin Pölls bildhauerische Arbeit basiert auf Naturmaterialien und Natur; sie bilden als Formensprache und Arbeitsmaterial sowie Erfahrungsraum den Fundus seiner skulpturalen Installationen. Pölls Skulpturen zeigen oft hintergründige Kombinationen aus Form und Material, wie beim Guss eines Seerosenblatts aus Baumharz – der als Skulptur zunächst an eine verkohlte Baumscheibe erinnert –, oder beim Baumrindenfladen, der zum Wellblechdach geformt an der Wand lehnt. Die unterschiedlichen Materialstadien aus dem Arbeitsprozess zur Nutzbarmachung der Ausgangsprodukte sind in Ausstellungen oft in diversen Versatzstücken sichtbar: Vom Baumharzbarren zu Flaschen mit Baumharzdämpfen, von Terrazzoplatten mit Baumharzverschnitten bis hin zum Baumharzschnaps bei der Ausstellungseröffnung.

Basaler Bestandteil seiner Ausstellungen sind kombinierbare Formen, die auf der geometrischen Grundstruktur der Ausgangsmaterialien basieren. Sie lassen sich in eine statische Struktur gleichförmiger Wiederholungen einbinden, die für seine Arbeit variables Material unendlicher Kombinatorik sind. Martin Pöll (*1990 in Südtirol), lebt und arbeitet in Karlsruhe, Deutschland.

Pöll ist Sammler. Durchstreift die Waldwege, die Wiesen, konserviert das Harz der Bäume, das feinziselierte Muster der Seerosenblätter, den Flug der Samenkörner, die schwerelos zur Erde trudeln. Beobachten, auswerten, formen in technisch- maschinell anmutenden Modellen. Pöll bildet die Natur nicht ab. Er veranschaulicht sie.

Martin Pölls Arbeiten gehen von pflanzlichen Formen und Materialien aus, sowie von der Beziehung des eigenen Körpers zur Natur und der Tätigkeit in dieser Umgebung als auch im Bildhaueratelier. Naturmaterialien, wie Baumharz, Blätter, Rinde, Ton oder Holz, sowie pflanzliche Samen von Ahorn und Fichte sind Ausgangsmaterial seiner Arbeiten, als auch das Sammeln und die unterschiedlichen Verarbeitungsschritte von Baumharz elementarer Teil von Pölls skulpturalen Arbeiten ist. Dabei ist der individuell entwickelte Arbeitsprozess zur Nutzbarmachung der Ausgangsprodukte zentraler Bestandteil der Ausstellungsobjekte. Um das Baumharz für den Guss von Skulpturen verwendbar zu machen, ist ein langwieriger Auskochungsvorgang des Materials nötig. Bei dieser Raffination gibt es diverse Nebenprodukte, die in Martin Pölls Arbeiten als Versatzstücke auftauchen.

[von Thomas Schönberger]

FLORIAN RICHTER

Zwischen Malerei und Fotografie

Richter

1968 geboren in Hamm/Westfalen
1992 Lette Verein Berlin
2017 Fotograf in Berlin

 


„Malerei oder Fotografie?“ 

Eigentlich wollte Florian Richter immer Maler werden, entschied sich aber schließlich doch für die Fotografie. Seine Ausbildung machte er 1992 beim Lette Verein in Berlin und arbeitete zunächst als Assistent bei verschiedenen Fotografen bis er sich selbstständig machte. Seit jeher hat er in der Kunstfotografie sein ganz persönliches Ausdrucksmittel gefunden. Seine Fotografien sind keine Abbildungen der Wirklichkeit, in ihnen spiegeln sich vielmehr romantische Gedanken wider. Dies verbindet den Romantiker Florian Richter mit Künstlern wie Caspar David Friedrich, Aiwazowsky oder Hans Thoma, durch dessen Werk Richter inspiriert wurde. Und was ist es nun – Malerei oder Fotografie?  Die detailgenaue Präzision des Motivs deutet auf Fotografie. Atmosphärische Verschwommenheit, Verneblungen und dieser Film, der sich über die Bilder Richters zu legen scheint, deuten jedoch auf Malerei. 

Der Herstellungsprozess der Arbeiten ist unkonventionell und spielt eine zentrale Rolle in Richters Werk: Der Künstler fotografiert analog und erst im Atelier werden die auf Negativfilmen oder Polaroids belichteten Aufnahmen bearbeitet und ausgedruckt. Es wird also nicht die Landschaft selbst abgebildet, sondern die Idee, welche der Künstler von der Landschaft hat. So spielt der Künstler auch auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt von Fotografien an: Was ist Realität? Die Landschaft selbst oder unsere Vorstellung davon?

Obwohl der Mensch selbst in seinen Fotografien als Motiv nicht aufgegriffen wird, kommt er darin doch vor: Das Nachdenken über Landschaft und unser Verhältnis zur Natur spiegelt sich in den Werken von Florian Richter wider.

Dabei lässt er auch dunkle Farbigkeiten zu, denn zur Romantik, gehöre auch Melancholie und das Zulassen von schweren Gefühlen, wie Trauer oder Wehmut. Damit traut sich der Künstler über Gefühle zu reflektieren, welche die meisten Menschen am liebsten kaschieren würden. Die Weite der menschlichen Gefühlswelt findet in den Richterschen Landschaften Ausdruck.

Die Seelandschaft wird zur Seelenlandschaft. Damit steht Richter nicht nur motivisch, sondern auch ideell in den Fußstapfen von Künstlern der Romantik.

 

ANDREAS SCHOLZ

Freilichtmalerei

1955 geb. in Waldbröl
1976-80 Studium an der FHS für Kunst und Design in Köln
Meisterschüler bei Prof. Sovâk
1984-85 Lehrauftrag an der FHS für Kunst und Design in Köln
ab 1986 Längere Studienaufenthalte in Belgien, Frankreich, Portugal, Spanien,
Griechenland, Kalifornien, und Indien
Ausstellungstätigkeit seit 1978



Andreas Scholz ist vielseitig und vor allem ein Naturmaler in vielerlei Hinsicht: Er malt tatsächlich in impressionistischer Manier "en plein air", in der Natur, und seine Motive sind fast immer mit dieser verbunden. Sie sind leicht, Zynismus und Ironie stellt er Anmut und Leichtigkeit entgegen und seine Ölfarben lassen das Licht der jeweiligen Szenerie beeindruckend zutage treten. Damit setzte er sich bereits zu seinen Studienzeiten an der
FHS für Kunst und Design in Köln (1976 – 1980) von der „Neuen Wilden Malerei“ der 80er Jahre ab.

In verschiedenen Formaten gelingt Andreas Scholz fast immer eines: Wir stehen nicht VOR seinen Werken, wir sind TEIL davon, denn die Bildausschnitte und Kompositionen sind eben wie in der freien Natur so gewählt, dass wir gemeinsam mit dem Künstler am Ort des Geschehens sind. Wir besuchen mit ihm den Bodensee, das Allgäu oder die Ardèche und befinden uns im Moment der Betrachtung in eben jenem Licht. Der Fokus liegt weniger darauf Geschichten zu erzählen, sondern eher darauf Momentaufnahmen und Sinneseindrücke festzuhalten. Die Motivwahl entspringt hauptsächlich dem Gesehenen und dem alltäglichen Leben: Sie reicht von Landschaftsbildern und Stadtansichten, bis zu
Stillleben.

Besonders in seinen Landschaftsbildern, werden Anmut und Leichtigkeit durch einen impressionistischen Duktus sichtbar und spürbar: Farbenflimmern, Licht- und Schattenspiele, Weite. Als Betrachter fühlt man sich diesen räumlichen entfernten Landschaften trotzdem nahe. Andreas Scholz vermag es das Gefühl von kitzelnden Sonnenstrahlen, Wärme und sommerlicher Unbeschwertheit zu transportieren.

„Bevor ich sie auf den Bildträger übertrage, erlebe ich meine Motive. Ich schwimme in dem See, den ich male, ich spaziere durch den Wald, den ich darstelle. Das ist für mich wesentlicher Aspekt meiner Arbeit“, erzählt der Maler. Anschließend filmt oder fotografiert der Künstler das Sujet zu verschiedenen Tageszeiten und wechselnden Lichtverhältnissen. Diese Aufnahmen nutzt er als Vorstudien. Erst danach überträgt er das Gesehene und Erlebte in Öl oder Acryl auf den Bildträger. Meist arbeitet Scholz seriell. Seinem Sujet nähert er sich immer wieder von verschiedenen
Seiten, um so all seine Facetten festzuhalten.

Charakteristisch für den Künstler ist, dass er unkonventionelle Bildträger nutzt: Mal malt er auf Holz, mal werden die Seiten eines alten Buches als Maluntergrund verwendet. So wird der Faktor „Zeit“ ganz bewusst als Mit-Gestaltungsmöglichkeit verwendet: „In etwa 50 Jahren werden die Bilder erst ganz so aussehen, wie ich sie gedacht habe.“, sagt der Künstler. Zuweilen wagt er sich auch an andere Zugänge zur Landschaftsdarstellung heran, wie in der Serie „Bullit“, die in insgesamt 42 Standbildern die Verfolgungsjagd aus dem gleichnamigen Film auf Holzbildträgern (je 30 x 50 cm) darstellt, die zusammengesetzt ein Bildfeld mit den Maßen 210 x 300 bilden. Die legendäre Autoverfolgungsjagd zwischen Frank Bullit, gespielt
von Steve McQueen und den Killern war für Andreas Scholz schon immer eine wichtige Sequenz, die er sich wieder und wieder ansah.
Die Bildserie thematisiert neben der künstlerisch reizvollen Übersetzung der ikonischen Filmvorlage in Malerei das Dilemma, in welchem sich Polizisten bei ihrer zum Teil gefährlichen Arbeit befinden. In Bruchteilen von Sekunden müssen sie bisweilen Entscheidungen mit möglicherweise fatalen Folgen treffen. Mit dieser Problematik befasst sich der Film, diese Problematik greift auch Scholz in „Bullit“ auf.

Eines ist all seinen Bildern gemein: Sie sind für den Betrachter zugänglich. Scholz‘ Bilder wirken einfach, im Sinne von leicht. Und sie sind schön. Hinter der in leuchtenden Grüntönen aufgetragenen Leichtigkeit, steckt eine einfühlsame Beobachtungsgabe des Künstlers und das Talent, dieses auf den Bildträger – meist Holz oder Leinwand auf Holz – zu transportieren. Teils operiert die Holzmaserung sogar als gestaltendes Bildelement, wie
im Strand an der Côte d’Azur. Andreas Bilder treffen in ihrer Sensibilität direkt in unsere eigene Sinnes- und Momentwahrnehmung und erinnern an unser eigenes Naturerleben, an Urlaub und an Unbeschwertheit - ja, vielleicht kann man sogar so weit gehen, dass sie uns in einen Urlaub
führen, den wir vielleicht (noch?) gar nicht gemacht haben.

LARS ZECH

Bildhauerei

1971 in Stuttgart geboren
seit 1995 lebt und arbeitet er im Schwarzwald 

Lars Zechs Werkstatt liegt in einem Wäldchen in Althengstett, einem kleinen Dorf im Nordschwarzwald, er teilt sie sich mit zwei Ziegen. Seine Werke selbst finden sich bei Prominenten wie Karl Lagerfeld oder Giorgio Armani, oder der Königin von Jordanien und werden in zahlreichen renommierten Galerien in Europa und weltweit gezeigt.  Dieses Spannungsfeld ist vielleicht selbst schon sinnbildhaft für seine Arbeiten als solche, die in unvergleichlicher Ästhetik das Spiel zwischen Filigranität und rohem Holz in einer "unbewegten Bewegung" zum Ausdruck bringen.  Zum Beispiel, wenn eine seiner Skulpturen so knapp am Schwerpunkt konzipiert ist, dass sie sich erst in ihrer Erhabenheit aufrichtet, wenn das Holz trocknet und das Restgewicht der Feuchtigkeit verdunstet.

Bei seiner Arbeit mit der Kettensäge ist dabei Konsequenz ebenso wichtig wie ein Plan und Intuition, man muss wissen, was man tut und nicht hadern, sagt der Bildhauer selbst. Mit dieser Haltung erschafft Lars Zech zarte und dabei dynamische Objekte zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit mit einer Kettensäge aus riesigen, groben Baumstämmen. Seine Arbeiten bestehen aus einem Stück, jeder Schnitt mit der Säge hat Folgen. Dabei nimmt Lars Zech seine eigenen Eingriffe wie auch das Holz selbst wie sie sind, er arbeitet damit, lässt es arbeiten – wie im Leben.
Das Holz für seine Arbeiten findet Lars in der Region, verbunden mit dem Ort seiner Arbeit. Er selbst sagt, dass es ihn immer wieder fasziniert und auch berührt, wenn die Skulpturen dann den Kontext wechseln, an völlig neuen Orten in ganz anderer Weise erstrahlen.

Holz ist ein extrem emotionaler und bedeutungsaufgeladener Werkstoff. Es evoziert Naturverbundenheit, Wärme und Heimat. Seine erhebliche Rolle in der Menschheitsgeschichte (Holz wurde bereits 20.000 v. Chr. zu Bauzwecken genutzt) verleiht ihm außerdem eine ursprüngliche, fast schon archaische Dimension. Diese geht trotz der Bearbeitung mit der Kettensäge in nicht verloren, denn behutsam schafft der Künstler in seinem Atelier im Nordschwarzwald (Althengstett) die von ihm erwählten Hölzer aus „dem Stamm heraus“. 

 

Die Objekte von Lars Zech entstehen wie er selbst sagt durch seine Gedanken, durch ihn und aus ihm. Sie gehen wieder und wieder durch seine Hände, mit viel Geduld und Anspruch zur Perfektion. Und sie verlassen seine Werkstatt erst, wenn sie vollendet sind. Sie haben eine Seele.
 

Scholz
Zech
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